500 Jahre Reformation – Die Kirche ist krank

Herr Uwe Wappler ist Beisitzer im Landesvorstand der AfD Niedersachsen.

Liebe Parteifreunde,

in wenigen Tagen feiern wir den 500. Jahrestag der Reformation in Deutschland. Martin Luther war seinerzeit gegen die Amtskirche aufgestanden, um Missstände aufzudecken und das Christentum zu erneuern. Insbesondere sollte die Kirche wieder zurück in die Hand der Menschen gegeben werden. Aus Amtskirche sollte wieder Volkskirche werden. Auch dies war ein Grund, die Bibel ins Deutsche zu übersetzen. Dennoch hat Luther auch die bestehenden weltlichen Autoritäten gestützt. Er hat sich beispielsweise nicht gegen die Leibeigenschaft gestellt, sondern gegen die für ihre Freiheit kämpfenden Bauern.

Die derzeitigen Amtskirchen haben sich gegen die Zukunftsinteressen der Menschen gewandt, für die sie verantwortlich sind. Sie begnügen sich nicht damit, für das Seelenheil ihrer Mitmenschen zu sorgen, sondern sie beteiligen sich aktiv an der Zerstörung unseres demokratischen nationalen Gemeinwesens. Mit dem Kniefall vor dem Islam und der Befürwortung der illegalen Masseneinwanderung haben sie – bildlich gesprochen – als Hirten die Wölfe in die Herde gelassen. Unsere abendländisch-christlichen Werte haben sie bereits aufgegeben. Was meint Bischof Overbeck aus Essen damit, wenn er sagt: „Unser Wohlstand und die Weise, in Frieden zu leben, werden sich ändern.“ Warum müssen wir unsere Weise, in Frieden zu leben, ändern? Es gibt ähnliche Aussagen dahingehend, dass man die Werte und Regeln unserer Gesellschaft ständig neu verhandeln müsse.

Unser Wohlstand und die Weise, in Frieden zu leben, sind nicht verhandelbar. Unsere Demokratie ist nicht verhandelbar. Sind die denn völlig irre?

Gutmenschen zeichnen sich nicht durch besondere Intelligenz aus, sondern durch besondere Gläubigkeit. Wie in der Zeit der Kinderkreuzzüge wird das gut Gemeinte mit dem Guten gleichgesetzt.

Es ist an der Zeit, dem Gutmenschentum die Kraft der Vernunft entgegen zu setzen. Da wir als Alternative für Deutschland genau dies tun, bekämpft uns die Amtskirche genauso, wie sie Martin Luther bekämpft hatte. Mit der beiliegenden Schrift möchte ich einen Beitrag dazu leisten, der Vernunft den Vorrang zu erkämpfen. Ich würde mich über eine weite Verbreitung und über eine rege, gerne auch kontroverse Diskussion mit den Vertretern der Amtskirchen freuen.


Modernes Christentum

1 Vernunft oder Moral?

 

Jesus von Nazaret war ein Mensch, der vor ca. 2.000 Jahren im Gebiet des heutigen Israel und Palästina gelebt hat. Sein Leben und seine Lehren wurden einige Jahrzehnte nach seinem Tod in den vier Evangelien beschrieben (es gab sogar noch weitere). Die Wissenschaft konnte inzwischen relativ klar herausarbeiten, welche angeblichen Taten, Aussagen und Lehren Jesu authentisch sind und welche nachträglich hinzugefügt wurden.
Die Inhalte des Neuen Testaments wurden erst im Jahr 367 final festgelegt. Hierbei wurde entschieden, welche Schriften oder Episoden aufgenommen und welche verworfen wurden. Das Neue Testament ist also nicht Gottes Werk, sondern Menschenwerk. Beispielsweise wurden Wundergeschichten verworfen, die nicht in den Kontext der Lehre Jesu hineinpassten. Wundergeschichten, welche aus Sicht der Kirche die Lehraussagen Jesu bestätigten, blieben erhalten.
Jesus war ein jüdischer Wanderprediger. Zu seiner Zeit war seine Heimat der römischen Herrschaft unterworfen. Seit der Zeit Alexanders des Großen, stand das Gebiet unter dem Einfluss der griechischen Zivilisation (Hellenismus), die sich von der jüdischen deutlich unterschied. Gegen die Einflüsse der fremden Zivilisation richteten sich die Bestrebungen konservativer Kräfte, das Judentum in seiner ursprünglichen Form zu bewahren oder wieder herzustellen.
Um die Frage, ob Jesus tatsächlich im exklusiven Sinne Gottes Sohn gewesen sei, tobten in der Antike und im Mittelalter über mehrere Jahrhunderte erbitterte Konflikte. War er körperlich ein Mensch und seine Seele göttlich? War auch sein Körper göttlich? Lebten eine menschliche und eine göttliche Seele gleichzeitig in seinem Körper? In den als authentisch gewerteten Bibelstellen bezeichnet sich Jesus selbst nie als Gottes Sohn.
Im Vaterunser, das als authentisch gilt, sagt er nicht: „Mein Vater im Himmel …“ sondern „Vater unser im Himmel …“. Wir sind also alle Gottes Kinder und in diesem Sinne also auch Jesus. Also eigentlich nichts Besonderes.
2 Die Kernbotschaft Jesu

Ist es denn überhaupt wichtig, ob Jesus Gottes Sohn oder nur ein erleuchteter Mensch gewesen ist? Sind denn seine angeblichen Wunderhandlungen wichtig? Ist es denn notwendig, an seine körperliche Auferstehung vom Tode und an seine Himmelfahrt zu glauben, um Christ sein zu können?
Im Gegensatz zu anderen Propheten oder Widerstandskämpfern zeichnet sich Jesus durch seinen Aufruf zur Gewaltlosigkeit und zur Feindesliebe aus. Er will die Juden nicht mit Gewalt oder List von der römischen Fremdherrschaft befreien. Die Römer sind nicht seine Feinde. Seine Botschaft ist endzeitlich: das Ende der Welt ist nahe, weltliche Macht und weltlicher Besitz sind daher wertlos. 2017-10-26_Modernes Christentum Seite 2 von 10.
Jeder wappne sich für das göttliche Gericht, wo über seine guten und schlechten Taten geurteilt werde. Die Endzeitstimmung war auch für die frühe christliche Kirche bestimmend.
Mit dem Hinweis auf die Vergänglichkeit der Welt setzt Jesus ein Zeichen der Besinnung. Mit der Relativierung bzw. Negierung weltlicher Werte treten moralische bzw. ethische Werte in den Vordergrund.
Reich und mächtig zu sein, ist also nicht erstrebenswert, sondern gerecht zu sein, also richtig zu denken und zu handeln. Was ist denn nun aber gerecht bzw. „richtig“? Klare Antwort der jüdischen Schriftgelehrten: das, was in der Bibel steht.
Genau hier hebt sich Jesus von allen anderen Propheten und Religionsstiftern ab. Einzigartig insbesondere gegenüber dem Judentum und dem Islam. Es ist nicht in der Hauptsache richtig, das zu tun, was geschrieben steht, sondern das, was nach eigener Einsicht wahrhaft richtig ist ! Die eigene Erkenntnis, also das Gewissen steht über dem Glauben.
Zu diesem Zweck hält er den Schriftgelehrten wiederholt Beispiele darüber vor Augen, ob in Notfällen oder bei akuter Hilfsbedürftigkeit das Gebot der Sabbatruhe gebrochen werde dürfe (Heilen einer verdorrten Hand, Heilung eines Wassersüchtigen, Schaf ist in Grube gefallen, Bruder/Kind, etc. in den Brunnen gefallen). Ein klassisches Dilemma: entweder den Sabbat brechen und helfen oder retten oder den Sabbat heiligen und erst später helfen oder retten (falls es dann noch möglich ist).
Die Schriftgelehrten taten sich schwer und gaben letztendlich der Heiligung des Sabbats den Vorzug, denn in der Bibel steht nicht ausdrücklich, unter welchen Bedingungen man die Sabbatruhe brechen darf. Jesus sagt, „der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat“! Ich begehe also die Sünde des Brechens der Sabbatruhe; ich bringe also ein persönliches Opfer, um meinem Nächsten zu helfen oder in einer akuten Notsituation einzuspringen.
3 Jesus der Erlöser

Zentrale Botschaft der christlichen Kirche ist das Auferstehungsversprechen. Ein gerechter Mensch kommt nach seinem Tode in den Himmel. Übrigens nicht nur die Seele. Es wird sogar die Auferstehung des Fleisches versprochen. Demgegenüber steht mehr oder weniger deutlich ausge-sprochen die Drohung mit der Hölle für die Sünder. Da die Auferstehung des Fleisches nun offensichtlicher Unsinn ist, hat man diese Formulierung abgeschwächt in „Auferstehung von den Toten“. In der Regel sprechen Priester nicht einmal mehr davon, sondern sehen nur den Geist bzw. die Seele als unsterblich an. Da gibt es also augenscheinlich Spielräume. Aber nach der kirchlichen Lehre „muss“ augenscheinlich irgendetwas auferstehen bzw. ewig leben.
Wenn wir uns zur Erkenntnis durchringen, dass Jesus ein Mensch war, der bei aller Erleuchtung und Einsicht vor zweitausend Jahren auch nur wissen oder glauben konnte, was im Altertum bekannt war, dann müssen wir seine Aussagen zum Himmel und zum Seelenheil interpretieren und auf ihren Wesensgehalt zurückführen. Unser Sonnensystem und damit unser Planet Erde ist aus den Überresten einer früheren Supernova entstanden. Das hat auch einen Tick länger gedauert als in der Bibel beschrieben. Der Himmel, also die Wolken über uns, hat in höheren Lagen eine Temperatur von bis zu -50° Celsius. Da möchte ich nun wirklich nicht fünf Milliarden Jahre lang nur im Nachthemd bekleidet herumsitzen, Halleluja singen und mit halberfrorenen Fingern an der Harfe zupfen. 2017-10-26_Modernes Christentum Seite 3 von 10.
Dann schon lieber mit meinen Kameraden und Ahnen in Walhalla lustige Zeiten verleben, aber da wird wohl auch nichts draus.
Die Menschen haben vor der Aufklärung durch die antike griechische Philosophie und ihrer Wiederentdeckung und Weiterentwicklung im 18. Jahrhundert in ihrer Beziehung zu den Göttern, Geistern und Heiligen einen Zusammenhang gesehen. Wenn ich einem Gott etwas Gutes tue, zum Beispiel ihm ein Opfer darbringe oder wenn ich ein Verbot übertrete und eine Sünde begehe, dann reagiert das betreffende höhere Wesen mit Belohnung oder Strafe. Im Christentum ist dies das Jüngste Gericht. Auch Jesus hat dies im Sinn. Er lehrt die Menschen, wie sie ihr Leben in Erwartung des Jüngsten Gerichts einrichten sollen. Hierbei geht er allerdings einen radikal neuen Weg: Er gibt keine Gebote aus, die man ohne nachzudenken befolgen kann. Es reicht also nicht aus, regelmäßig in die Kirche zu gehen, den Armen Almosen zu spenden und die vorgeschriebenen Gebete zu sprechen.
Er zwingt die Menschen zur Reflektion, also zum Nachdenken. Er leugnet ja gar nicht die Heiligkeit des Sabbat. Aber er stellt den Sabbat in einen größeren Zusammenhang. Es reicht nicht aus, die Regel einzuhalten. Der wahre Christ erkennt auch, wann er Regeln brechen muss. Jesus gibt uns auch klare Kriterien an die Hand, wann wir Regeln brechen können und sollen. Im Zweifelsfall, soll man einen Beitrag dazu leisten, zu heilen und den Mut aufbringen, den ersten Schritt zu tun. Verzeihung und der Verzicht auf Blutrache gehören dazu. Jesus stellt das persönliche Gewissen auch über die Ehre der Familie. Das ist pragmatisch und zweckmäßig, um Gewaltspiralen und Gewalteskalation zu verhindern, sofern die Gegenseite hierauf eingeht.
Es hilft alles nichts: die Bibel wörtlich nehmen, geht nicht. Notgedrungen müssen wir also wieder unseren Verstand gebrauchen. Also sinngemäß noch einmal: Es ist nicht richtig, einfältig das zu glauben, was geschrieben steht, sondern das, was nach eigener Einsicht wahrhaft richtig ist, also einer wissenschaftlichen Betrachtung standhält !
Gibt es denn überhaupt einen Gott? Das Göttliche hat einen festen Platz unter den Menschen. Es erinnert uns daran, dass wir nicht unfehlbar und nicht perfekt sind. Insbesondere sind wir nicht allwissend. Was war vor dem Beginn der Zeit? Warum gibt es die Naturgesetze und das Universum? Wir können Fragen formulieren, die wir nicht wissenschaftlich beantworten können. Wir können nie Alles wissen. Göttlich ist alles, was Menschen nur glauben aber nicht wissen können. Daher gab es früher viele Götter, Geister und Dämonen. Wir kommen mittlerweile mit nur noch einem Gott aus und dieser greift nicht aktiv ein, sondern ist einfach nur da, stellt das Universum und die Naturgesetze bereit, steht für das unendlich Kleine, unendlich Große und ist am Anfang und am Ende der Zeit.
Viele Menschen haben ein Bedürfnis nach Spiritualität. Diese soll ein Gefühl der Geborgenheit, der Zugehörigkeit und der Hoffnung jenseits irdischer Probleme geben und auch Trost spenden. Die Naturwissenschaften vermitteln Wissen, aber sie können das Bedürfnis nach überirdischem Schutz nicht stillen. Hier kann allerdings die klassische Philosophie helfen, insbesondere Platon und die Lehrer der Stoa. Wo ethische Grundsätze logisch begründet werden und aus freier Einsicht tiefe Wurzeln fassen und so zu festgefügten inneren Überzeugungen heranwachsen, kann der Mensch die innere Kraft und Stärke gewinnen, um auch mit den schlimmsten Bedrohungen und Schicksalsschlägen fertig zu werden. Glauben ist natürlich weniger anstrengend, als sich ethische Grundsätze durch logische Überlegungen zu erarbeiten. Am einfachsten ist der Aberglaube. Da braucht man nicht einmal Glaubensgrundsätze lernen und kann auf das Denken ganz verzichten.
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Es ist mit unserem Geist wie mit unserem Körper. Wer seinen Geist trainiert, stärkt ihn. Wer sich dem Aberglauben oder dem Werbefernsehen hingibt, hat einen untrainierten, also schwachen Geist.
Was ist denn nun mit unserer Seele? Kommt die wenigstens in den Himmel? Unser Gehirn ist ein hochkomplexes neuronales Netzwerk. Der Mensch zeichnet sich gegenüber anderen Lebewesen durch seine Fähigkeit zum abstrakten Denken aus und er hat ein Bewusstsein. Was passiert, wenn man stirbt? Nun, das neuronale Netzwerk stellt seine Arbeit ein und das Bewusstsein erlischt.
Die Seele ist das herausragende Ergebnis der Arbeit unseres Gehirns. Sie stellt unsere individuelle Persönlichkeit dar, mit ihren Gefühlen, Empfindungen, Charaktereigenschaften und Überzeugungen. Beides, das Emotionale und Spirituelle, wie auch die Vernunft sind Teil unserer Seele.
Jesus lehrt uns, wie wir mit der Seele in ein inneres Gleichgewicht kommen. In seiner Welt bestand dieses Gleichgewicht darin, die Liebe Gottes zu erringen und sich bei Bedarf mit Gott zu versöhnen. Das Werkzeug hierfür ist das Gewissen, welches die Leidenschaften zügeln soll und dem Verstand nicht nur dort Raum gibt, wenn der eigene Vorteil verfolgt werden soll. Das Gewissen richtet den Blick auf die Gesamtheit aller Dinge. Alles ist miteinander abzuwägen. So finden wir auch verborgene Türen und müssen nicht mit dem Kopf durch die Wand. Wenn ich durch Nachgeben ehrliche Versöhnung stiften kann, dann kann ich meine eigenen Interessen kurzfristig zurückstellen, falls der langfristige Nutzen einer Versöhnung überwiegt. So kann ich destruktive Kreisläufe – wie die Blutrache – durchbrechen, die auch für mich und meine Familie langfristig schädlich sind.
Das Gewissen schaut also auf den ganzheitlichen Nutzen und nicht nur auf den punktuellen. Hierfür ist die nötige Einsicht erforderlich. Einsicht entsteht durch Verstehen. Verstehen basiert auf Wissen. Wissen muss man lernen. Daher setzt die Demokratie, also die Herrschaft des Volkes, den mündigen Staatsbürger voraus. Untertanen und Gläubige können auch dumm und ungebildet sein. Demokraten müssen urteilsfähig sein. Dies setzt die Kompetenz voraus, Probleme ganzheitlich aufzufassen und abzuwägen, also nicht emotional, sondern rational.
Eine Demokratie setzt also soziale Strukturen und ein Bildungswesen voraus, welches mündige Staatsbürger hervorbringt, die bereit sind, ihre eigenen Interessen dem langfristigen Gemeinwohl unterzuordnen. Dieses Gemeinwohl ist allerdings nicht abstrakt, sondern ganz konkret die Nutzenmaximierung für mich selbst und meine Nachkommen. Für meinen langfristigen Nutzen bin ich persönlich bereit, kurzfristig auch Opfer zu bringen. Wenn es hart auf hart kommt, setze ich als Soldat meines Vaterlandes auch mein Leben aufs Spiel, um für meine Familie und die soziale Gemeinschaft, in der sie lebt, die Voraussetzungen zu schaffen und zu bewahren, sich frei zu entwickeln.
4 Was ist Moral?

Wir kennen das Gleichnis des barmherzigen Samariters: Ein Reisender kommt unter die Räuber und liegt ausgeplündert und verletzt hilflos am Boden. Ein achtbarer Schriftgelehrter und ein frommer Jude gehen an ihm vorüber, aber der „nicht vollwertige“ Samariter erbarmt sich, hilft ihm auf und bringt ihn in eine Herberge, wo das Opfer sich erholen kann. Die Moral ist klar: in den Augen Gottes, also auch in unseren Augen, wird ein Mensch nicht durch seine Geburt, gesellschaftliche Position, seine Bildung oder seine Frömmigkeit positiv herausgehoben, sondern durch seine Taten, in diesem Fall der Nächstenliebe.
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Wir sollten also jetzt alle aufspringen und reichlich Nächstenliebe üben, damit wir in den Himmel kommen. Dies ist es, was die Kirche und ihre Helfer predigen.
Man könnte jetzt aber auch seinen Verstand benutzen und fragen, wie die Geschichte aus wahrhaft christlicher Sicht weitergehen soll. Die Räuber sind ja noch da. Was soll denn nun unser rechtschaffender Samariter als Nächstes tun? Ist es ein Zeichen christlicher Nächstenliebe, darauf zu warten, bis der nächste Reisende unter die Räuber fällt oder sollte er sich nicht mit den Männern des nahegelegenen Dorfes bewaffnen und das Räuberunwesen – ggf. auch gewaltsam – beenden?
Aus Sicht der Bibelkundigen ist die Antwort klar: „Du sollst nicht töten“, „wer selbst frei von Schuld ist, der werfe den ersten Stein“, „seelig sind die Friedfertigen“, etc. Na ja, und Räuber sind ja auch nur Menschen, die zurechtkommen müssen (und wohl auch eine schwere Kindheit hatten). Also man könnte ja die Räuber immerhin zur Umkehr mahnen, ihnen im Handwerk Ausbildungsplätze versprechen und sie in die Gesellschaft integrieren. Und solange das nicht eingetreten ist, muss man sich eben in Demut und Geduld üben und für die Reisenden (und natürlich auch für die Räuber) beten und den Opfern helfen.
Nun haben wir ja bereits festgestellt, dass Jesus es uns nicht so einfach macht. Es ist nicht in der Hauptsache richtig, das zu tun, was geschrieben steht, sondern das, was nach eigener Einsicht wahrhaft richtig ist ! Nachdenken ist natürlich anstrengender, als nachlesen oder nachplappern.
Wenn ich nun also in den Wald gehe, um die Räuber zur Strecke zu bringen, versündige ich mich an den Räubern, die ja auch meine Nächsten sind. Aber ich rette ja die Reisenden, die sonst in der Zukunft unter die Räuber fallen würden. Ein Dilemma. Wie kann man das lösen? Mit Vernunft, die jetzt ins Spiel kommt.
Wenn ich mich zwischen zwei Alternativen entscheiden muss, die beide ihre Vor- und Nachteile haben, muss ich diese gegeneinander abwägen. In der materiellen Welt relativ einfach: das Schutzbedürfnis des friedlichen Reisenden und damit die gesetzliche und gesellschaftliche Ordnung steht über den Interessen der Räuber, die außerhalb der gesetzlichen und gesellschaftlichen Ordnung stehen.
So jetzt aber zum Seelenheil, also der moralischen Bewertung. Wenn ich einem Räuber gegenüber Gewalt anwende, breche ich christliche Gebote wie die Nächstenliebe, mache mich also schuldig.
Wenn ich zulasse, dass ein unschuldiger Reisender zukünftig unter die Räuber fällt, mache ich mich mitschuldig an seinem Unglück, dass ich ja hätte verhindern können.
Es ist natürlich der einfachere Weg, die Hände in den Schoß zu legen und abzuwarten, bis das nächste Opfer auf der Straße liegt, um ihm dann zu helfen. Ich mache mir ja an dem Räuber nicht die Hände schmutzig und das wäre ja auch nicht so gefährlich. Wäre das auch die Meinung von Jesus? Würde er auch sagen: tue, was geschrieben steht und mache Dir nicht die Hände schmutzig, begebe Dich persönlich nicht in Gefahr, dann handelst Du moralisch richtig?
Man kann das auch zuspitzen: was wäre mutig und was wäre feige?
Wahre Nächstenliebe ist nicht, aus Egoismus um das eigene Seelenheil, passiv beiseite zu stehen und andere Menschen ins Unglück stürzen zu lassen. Kurzum, ich riskiere jetzt mein eigenes Seelenheil, um zukünftigen Schaden von anderen Menschen abzuwenden. Das ist der schwierigere Weg und das ist moralisch richtig. Das ist wahrhaft christlich.
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5 Liebe Deine Feinde

Wir haben bereits den Nutzen kennengelernt, der dadurch entsteht, dass durch einmaliges Nachgeben Gewaltspiralen – wie z.B. die Blutrache – durchbrochen werden können. Prima, dann ist das doch ganz einfach: Christ ist, wer der Gewalt mit Liebe und nicht mit Gegengewalt begegnet.
Wenn ich demjenigen gegenüber, der Gewalt anwendet, Verständnis entgegenbringe und er sieht, dass ich es ernst meine, dann muss er ja mit der Gewalt aufhören und wir können friedlich zusammenleben. Muss er?
Die Voraussetzung dafür, dass dieser Gedanke funktioniert, sind gemeinsame Wertmaßstäbe. Wo die Wertmaßstäbe durch kulturelle oder religiöse Prägung unterschiedlich sind, kann man das nicht bedingungslos voraussetzen. Angesichts der Erfahrungen der Geschichte, kann man nicht davon ausgehen, dass der Mensch von Natur aus gut ist. Er ist auch nicht von Natur aus böse. Er tut nur das, was alle Lebewesen tun: er versucht zu überleben, sich fortzupflanzen und nimmt, was er ohne übergroßes Risiko kriegen kann.
Wertmaßstäbe und Gesetze, die notfalls mit Gewalt durchgesetzt werden, dienen dazu, die Anarchie und den Bürgerkrieg jeder gegen jeden zu vermeiden. Wir geben uns Regeln des Zusammenlebens, die auch der Starke beachten muss, weil sich ihm sonst eine Übermacht der Schwächeren entgegenstellt, der auch er unterlegen ist. Also darf sich der Starke nicht mehr nehmen, was er will, sondern er muss sich an Regeln halten, z.B. Leistung gegen Gegenleistung. Der Starke hat trotzdem seine Vorteile: wenn er intelligent, stark, tatkräftig und mutig ist, also wenn er Leistung bringt, kann er für sich und seine Familie einen größeren Wohlstand erarbeiten, als diejenigen, die weniger Leistung erbringen, weil sie weniger intelligent, schwächer, entschlusslos oder ängstlich sind.
Wenn nun durch das Gebot der Feindesliebe ein Gewalttäter seinen Sinn ändert und von der Gewalt ablässt, dann erfüllt es seinen Sinn. Das funktioniert aber nicht als Dauerzustand. Wenn ich durch regelmäßige Nachgiebigkeit die Regeln zugunsten des Gewaltanwenders ändere, dann ermuntere ich ihn doch, mit der Gewalt fortzufahren. Die Sinnesänderung, von der Gewalt abzulassen, kommt nur dann, wenn der Gewaltverzicht überraschend kommt. Überraschend deswegen, weil ich doch nachgebe, obwohl ich nicht muss und mich wehren könnte. Wenn jedoch der Gewalttäter die Gewaltlosigkeit seines Gegenübers von vornherein einkalkuliert, wirkt das Prinzip nicht mehr. Da meine Gewaltlosigkeit von vorherein einkalkuliert wurde, wirkt sie nicht mehr überraschend und erzeugt somit keinen Sinneswandel. Der Klügere gibt also solange nach, bis er der Dumme ist.
Wenn mein Gegenüber sich mir gegenüber überlegen fühlt und weiß, dass er sich von mir nehmen kann, was er will, muss er keine Rücksicht auf mich nehmen.
Nachgiebigkeit macht also nur dann Sinn, wenn sie von der Gegenseite honoriert wird. Wenn sie als Schwäche ausgelegt wird, ist sie schädlich und falsch. Nachgiebigkeit ist also ein Mittel der Starken und Respektierten, nicht der Ängstlichen und Schwachen.
Dieser Mechanismus gilt übrigens nicht nur gegenüber den Starken, sondern auch gegenüber den Schwachen. Wer aufgrund seiner Schwäche glaubt, das Recht zu haben, dass die Starken ihn mit durchfüttern müssen, hat doch gar keinen Anlass dafür, seine Schwäche zu überwinden und sich seinen Lebensunterhalt selbst durch eigene Leistung zu verdienen. Christliche Nächstenliebe und staatliche Fürsorge beschränken und sich auf die Hilfe für von Schicksalsschlägen Gezeichnete, die also unschuldig in Not geraten sind.
2017-10-26_Modernes Christentum Seite 7 von 10.

6 Kann Vernunft unmoralisch sein?

An einem wesentlichen Punkt hat Jesus geirrt: die Welt ist nicht untergegangen und aller Voraussicht nach wird sie auch in absehbarer Zeit nicht untergehen. Wir müssen also bei unseren Erwägungen, was richtig und was falsch ist, diesen Umstand berücksichtigen.
Da nun außerdem die Sache mit dem Himmel und der Auferstehung des Fleisches oder zumindest der Seele nicht so wörtlich genommen werden kann, stellt sich die Frage, wozu denn die Religion überhaupt nützlich sein soll.
Wenn es keine persönliche Belohnung im Himmel gibt, ist es dann nicht egal, ob man das Richtige tut?
Nun, die Botschaft Jesu, das zu tun was richtig ist und hierzu seinen Verstand zu benutzen, ist übertragbar. Sie ist weniger ein religiöses als vielmehr ein ethisches Fundament. Dieses Fundament ist auch nicht spezifisch christlich, sondern auch in der abendländischen Philosophie verankert.
Man muss zum Beispiel gar nicht glauben, dass es falsch ist zu stehlen. Man kann allein durch logische Gedanken darauf kommen, dass es innerhalb einer menschlichen Gemeinschaft unzweckmäßig, also schädlich ist, Stehlen zu tolerieren. Daher ist es verboten und sollte bestraft werden. Unzweckmäßig? Das ist ja gar kein moralischer Begriff, nicht einmal ein ethischer. Nun was ist denn der Zweck menschlichen Zusammenlebens? Menschen leben im Rahmen sozialer Netzwerke und persönlicher Beziehungen zusammen, weil es nützlich ist. Sie helfen, in der Natur zu überleben und sich fortzupflanzen. Sie helfen auch dabei, komplexe Zivilisationen aufzubauen, die Wohlstand und ein langes Leben verheißen. Die Ethik ist die Lehre von den allgemeingültigen Regeln menschlichen Zusammenlebens und des Umgangs des Menschen mit seiner Umwelt, die den Gesamtnutzen der Gesellschaft und somit für die Summe der einzelnen Individuen maximieren soll.
„Seid fruchtbar und mehret Euch !“. Auch fromme Menschen beschleicht ein beklemmendes Gefühl, wenn sie zum Beispiel auf Bangladesch schauen und sich vorzustellen versuchen, was passiert, wenn sich die dortige Bevölkerung verdoppeln, vervierfachen oder verzehnfachen würde. Darf man denn armen Menschen verbieten, eine Familie zu gründen? Ist Kinderreichtum unmoralisch? Haben wir das Recht, den Menschen in überbevölkerten Regionen zu befehlen, die Vermehrung einzustellen? Oder haben wir die Pflicht, alle Menschen aus überbevölkerten Regionen bei uns aufzunehmen, oder wenn nicht alle, wen denn nicht?
Die Bevölkerung Syriens und Ägyptens hat sich übrigens in den letzten 100 Jahren verzehnfacht, aber nicht die Menge verfügbaren Trinkwassers.
Bevölkerungsregulierung ist ganz einfach. Sie wurde im Mittelalter und der frühen Neuzeit in Deutschland erfolgreich praktiziert: wer keine Familie ernähren kann, darf auch keine gründen. Da die Anzahl der Arbeitsplätze, bzw. Handwerkerstellen und Bauernhöfe begrenzt war, mussten die Unversorgten untergebracht werden und hatten keine Aussicht, eine eigene Familie zu gründen und sich so fortzupflanzen. Man ging ins Kloster oder wurde Knecht oder Magd auf dem Bauernhof des ältesten Bruders oder man wurde Altgeselle bei einem Handwerksmeister oder Hausangestellte in einer wohlhabende Familie. Wo jedoch Erbteilung praktiziert wurde, war nach drei Generationen die Not garantiert. 2017-10-26_Modernes Christentum Seite 8 von 10.

7 Wo stehen die christlichen Kirchen?

„Das gut Gemeinte ist der schlimmste Feind des Guten“. Wir sehen, dass fernab jeglicher Logik oder wissenschaftlicher Erkenntnis die Kirchen und ihre Unterstützer predigen, was geschrieben steht. Prima, dann braucht man ja nicht selber nachdenken. „Beten für den Frieden. Frieden schaffen ohne Waffen.“ Oder konkret: „Es gibt keine Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen aus fremden Kulturkreisen. Es ist unmenschlich und unchristlich, Menschen in Not auszugrenzen. Wer Grenzen setzt, grenzt aus.“
Die Kirchen und ihre Vertreter meinen es ja gut. Sie vertreten ihre Parolen und fordern politisches Handeln im Sinne dessen, was geschrieben steht. Sie stehen somit intellektuell auf der gleichen niedrigen Stufe wie entsprechende Vertreter des Judentums und des Islam. Das Schlimme ist, dass sie der durch Jesus geforderten Vernunft nicht nur im Wege stehen, sondern sie sogar negieren und verachten. Vertreter der Vernunft werden als angeblich schlechte Menschen diffamiert und ausgegrenzt.
Das offenkundig Böse ist leicht zu identifizieren und zu bekämpfen. Moralisten jedoch in den Arm zu fallen, fällt schwer, weil sie den Anspruch erheben, gerecht zu handeln, also für das Gute zu stehen.
Es kommt sogar noch schlimmer, Moralisten nehmen für sich in Anspruch, über dem Recht zu stehen, also aus moralischen Gründen bestehendes Recht brechen zu dürfen. Somit werden sie zu Verfassungsfeinden und gefährden Rechtsstaat und Demokratie. Moralismus, der sich über das Recht erhebt, führt in den Bürgerkrieg.
Viele Kirchenvertreter wissen nicht, was richtig ist, sie glauben es zu wissen, also sie glauben nur und sind unwissend. Sie glauben, dass das, was geschrieben steht, die moralisch unumstößliche Wahrheit ist und machen sich nicht die Mühe, logisch und rational abzuwägen. So gefährden sie das Gemeinwohl, weil sie für falsche Lösungen kämpfen, die uns schaden. Diese Leute setzen sich insbesondere über die Interessen unserer Kinder und Enkel hinweg, indem sie leichtfertig die Grundlagen unserer Zukunft zerstören: Die Bevölkerung wird verdummt, das Bildungssystem wird kaputtnivelliert, die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie beschädigt, das Volksvermögen verschleu-dert, der Rechtsstaat abgebaut und die nationale Identität aufgegeben.
Auf der anderen Seite ist es interessant festzustellen, wie sich die Kirche und ihre Vertreter vor fremden Religionen selbst demütigen und unterwerfen. Der christliche Missionsauftrag ist völlig in den Hintergrund getreten. Selbst gegenüber islamistischen Fanatikern sucht man unterwürfig den „kritischen Dialog“ und gibt sich so der mitleidig lächelnden Verachtung preis. Manche Kirchenvertreter entwickeln eine geradezu panische Angst davor, die „religiösen Gefühle“ intoleranter Menschen zu „verletzen“. Also gibt es jetzt das Lichterfest und nicht das Martinsfest, christliche Symbole werden aus Unterrichtsräumen entfernt und zum Jahresendfest (Weihnachten) sendet man sich „Seasons Greetings“. Anderseits möchte man mit geradezu entrückter Hingabe islamische Feste und Traditionen im öffentlichen Raum zur Geltung bringen. Wie krank sind diese Menschen. Wie wenig Selbstbewusstsein spricht aus diesen nach Zuspruch lechzenden armseligen Geschöpfen?
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Es ist also geboten, den Irrweg der kirchlichen Lehre aufzugeben und auch das Christentum in die moderne Welt der Aufklärung zu führen. Dort war sie übrigens eigentlich im 19. Jahrhundert schon gewesen. Wir erleben eine intellektuelle Degeneration des Christentums durch die Auslese intellektuell und charakterlich ungeeigneter Eliten.
Die Finsternis des Mittelalters besteht nicht darin, dass die Sonne nicht geschienen hätte, sondern weil die Erleuchtung der Aufklärung noch nicht durch das Dunkel des dogmatischen Glaubens hindurchgedrungen war. Wenn wir die geistige Dunkelheit bekämpfen wollen, erscheint es sinnvoll, die bestehenden Amtskirchen aufzulösen und eine neue christliche Kirche aufzubauen.
Mit Sicherheit gefährden die Amtskirchen unsere Demokratie, weil die Demokratie auf mündige, also vernunftorientierte Staatsbürger angewiesen ist und nicht auf geistig verarmte Gutmenschen, die intellektuell anspruchsvollen Lösungen für die Probleme unserer Zeit entgegenstehen. Wir könnten ja schon einmal einen Anfang setzen, indem wir die Kirchensteuer abschaffen.
8 Christentum und Islam

Im Zuge der erbitterten Bekämpfung der Vernunft durch die Gutmenschen gibt es neben der Nazi-Beschimpfung aller Andersdenkenden den Begriff der „Islamfeindlichkeit“. Es wird unterstellt, dass Menschen, die den Islam kritisieren, dumm und rechtsradikal sind.
Nun, das Studium des Korans zeigt, welchen intellektuellen Anspruch der Islam vertritt. Die Suren sind nicht inhaltlich, thematisch oder historisch geordnet, sondern nach ihrer Länge. Die längste Sure steht also vorne und hat den Namen „Die Kuh“. Anders als Jesus im Neuen Testament, wird im Koran nicht argumentiert, sondern die unumstößliche gottgegebene Wahrheit festgestellt, nach der man sich im Leben zu richten hat. Es gilt, was geschrieben steht.
Natürlich gibt es im Islam hochintelligente und pragmatische Gelehrte, die man um ein Gutachten (eine Fatwa) bitten kann, um sich Verhaltensregeln geben zu lassen für Situationen, die im Koran nicht niedergeschrieben sind. Es gab ja damals auch keine Flugzeuge, Radios oder das Internet. Aber auch hier wird nur versucht herauszufinden, was der Prophet hierzu gesagt hätte. Eigen-ständiges Denken wird nicht gefordert. In keinem Fall darf das eigene Gewissen über die heilige Schrift gestellt werden. Der Koran lehrt, wie man leben soll, nicht wie man kritisch und selbstreflektiert denkt.
Der Islam will also keine mündigen Staatsbürger und leistet somit keinen positiven Betrag für den Aufbau und den Bestand einer funktionierenden Demokratie. Mit der Legitimierung und Förderung des Kampfes gegen Andersdenkende ist er geradezu das Gegenstück zur freiheitlich-demokra-tischen Grundordnung. In den Stadtvierteln in Deutschland, in denen das Grundgesetz schon jetzt seine Geltung verloren hat, gibt es keine breite Bewegung in der dortigen islamischen Mehrheit, unsere freiheitlich-demokratische Ordnung wieder herzustellen. Im Gegenteil, diese Stadtteile radikalisieren sich schrittweise immer weiter.
Der Islam ist also nicht einfach nur eine religiöse Variante des Christentums, sondern das genaue Gegenteil der Lehre Jesu. Jesus stellt das vernunftgesteuerte Gewissen über die Schrift.
9 Politische Konsequenzen

Der demokratische Staat steht über der Religion, um sich von Glaubenssätzen lösen zu können und so der für die Lösung von Problemen notwendigen Vernunft den Vorrang einzuräumen.
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Wenn wir das Christentum im Sinne der Lehren Jesu der Aufklärung unterwerfen und den abergläubischen Ballast des Mittelalters abwerfen, dann unterstützt das Christentum die Demo-kratie. Es bildet das ethische Fundament für vernunftorientierte und ganzheitlich denkende und handelnde politische Kultur.
Viele vernunftorientierte Menschen haben sich von der Kirche abgewandt, damit sie wissen-schaftliche orientierte und vernunftgesteuerte Demokraten sein können. Wenn wir aus Kirche wieder Christentum gemacht haben, können wir diese Menschen wieder zurückholen. Sie wären für ein größerer Gewinn als der Verlust unchristlicher mittelalterlicher Dogmatiker.

Uwe Wappler

Namentlich gekennzeichnete Beiträge werden von den Autoren selbst verantwortet

und geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder.

1 Kommentar

  • 500 Jahre Reformation – Die Kirche ist krank

    Ein äußerst lesenswerter Beitrag, der
    zum Nachdenken anregt und sicherlich
    für regen Diskussionsstoff sorgen
    wird.

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